In harten Zeiten suchen wir mehr denn je Zuflucht in der Kultur. Kunst, Bücher, Filme, Musik und Theater wirken tröstlich und therapeutisch für unser durcheinandergebrachtes Leben.
Uns leuchtet ein, dass Regierungen öffentliche Zusammenkünfte einschränken müssen, um Leben zu schützen, und wir möchten dafür so viel wie möglich kostenlos online verfügbar machen. OperaVision ist dank der Unterstützung des Creative Europe-Programmes der EU dahingehend einer der führenden Anbieter.
Doch wir müssen auch die Lebensgrundlage von Künstler*innen und Unternehmen, die sie engagieren, erhalten, bis öffentliche Vorstellungen wieder sicher stattfinden können. Mit kostenlosem streaming können keine Gehälter gezahlt werden und es ersetzt auch kein Einkommen vom Kartenverkauf.
Uns ist bewusst, dass Theater mit unter den letzten sein werden, die ihre Türen wieder öffnen und den Normalbetrieb aufnehmen können werden. Sie brauchen also besonderen Schutz für dieses Jahr und darüber hinaus, um zu überleben und künftig Künstler*innen sowie den Handwerker*innen und Techniker*innen einen Arbeitsplatz bieten zu können.
Genauso dringend ist es, den zahllosen selbstständigen Künstler*innen einen Notanker bereitzustellen, denn ihre Einnahmensquelle ist abrupt versiegt. Der gesamte Sektor der Oper bittet lokale, regionale, nationale und internationale Institutionen um unmittelbare und zugängliche Unterstützung für ihr Existenzminimum für dieses Jahr, als lebenswichtigen Mitglieder unserer Gemeinschaft.
Nicholas Payne
Direktor von Opera Europ im April 2020